Teil 1 – die ostfriesische Inselwelt
Weihnachten 2024, das erste Weihnachten ohne Mona, besuche ich Christoph. Er hat seinen Karibiktörn mit Dirk und seiner Manus 2 (siehe https://manus2.de) für 3 Wochen unterbrochen, um Weihnachten & Silvester mit seiner Familie zu verbringen.
Hier entsteht die Idee, im Sommer einen Segeltörn mit der Fledermaus zu machen.
Als Christoph mit einem konkreten Termin um die Ecke kommt, habe ich leider schon Viktor zugesagt. Sein Freund aus Israel hat auch die Flüge schon gebucht. So muß ich den Start unseres Törns um eine Woche verschieben.
Hier die Tracks vom Törn:
Dienstag 24.06.2025
Warns – Workum 19 km / 0:25 h
Gestern hat Viktor abgemustert. Ich packe auch, denn es geht auf die Fledermaus.
Gegen 16 Uhr kommt Christoph. Wir wollen uns noch um das Problem „kann den Motor am Motorpanel nicht mehr ausschalten “ kümmern. Schnell finden wir heraus: es ist der Schalter am Motorpanel. Eine Recherche im Internet ergibt, das der Original Volvo Penta Schalter 121 € zzgl. Versand kosten soll. Ein handelsüblicher Schalter kostet unter 10 Euro. Nicht zu verstehen, was an diesem Schalter 121 € Wert sein soll.
Es ist aber gar nicht so einfach, den richtigen Schalter zu finden, der die gleichen Funktionen wie der verbaute hat. Christoph findet dann einen, der genau passt. Kostet immerhin schon 32 Euro zzgl. Versand. Aber immer noch 90 Euro günstiger als das Original-Ersatzteil. Warum die Original-Ersatz-Teile so extrem überteuert sind, bleibt mir ein Rätsel.
So, etzt noch den Kühlschrank ausräumen und sauber machen, Landstromkabel einsammeln, Batterie-Hauptschalter auf OFF. Dann packen wir alles in einen Bollerwagen und laden es in den Benz von Christoph. Noch den Müll entsorgen und schon geht es los zum Jachthaven It Soal in Workum. Dort habe ich bis Anfang des Jahres auch mit der JvG gelegen.
Wir fahren zum Poiesz und kaufen noch ein wenig ein. Viel brauchen wir nicht, der Kühlschrank auf der Jan war noch gut gefüllt. Und der Kühlschrank auf der Fledermaus ist deutlich kleiner. So können wir auch nicht mehr viel verstauen, das gekühlt werden muss.
In It Soal angekommen, packen wir wieder alles in einen Bollerwagen und schaffen es auf die Fledermaus.


Nach einem Anleger gibt es Pellkartoffeln mit Heringsstipp. Die Zeit vergeht wie im Fluge und bald schon ist es Zeit für die Koje.
Ich krabbel in die Achterkabine. Nicht ganz einfach, aber nach ein paar Tagen habe ich es raus, wie es am einfachsten geht.
Mittwoch, 25.06.2025
Workum – Makkum 14,4 sm / 3:30 h
Heute wollen wir nach Makkum. Doch vorher müssen wir die Fledermaus wieder in ein Segelschiff verwandeln. Seit 21 Monate liegt sie nun in It Soal und wurde dieses Jahr nur einmal kurz zum Kran gefahren, um ein neues Antifouling zu streichen.
Also die Winter-Persenning runter, das Deck vom angesammelten Dreck befreien. Etliche Spinnenfamilien sind gar nicht erfreut über diese Aktion.
Auch unter Deck muss alles seefest verstaut werden. Es ist zwar heute nicht viel Wind, aber auch bei wenig Wind purzelt schon einmal das Geschirr durch den Salon.
Um kurz nach 4 sind wir endlich soweit. Jetzt wird es auch Zeit. Wir wollen noch an die Tanke. Und diese hat nur bis um 17 Uhr auf.
Dann ist es soweit. Die Maschine der Fledermaus erwacht zum Leben und langsam schieben wir uns rückwärts aus der Box.
Natürlich liegt vor der Tanke ein Segler, der, obwohl er nur ein paar Liter tanken muss, eine kleine Ewigkeit braucht um den Platz frei zu machen.
Nach einer gefühlten Ewigkeit legt er endlich ab.
Als wir endlich fest sind, steckt der Rüssel der einzigen Diesel-Zapfstelle im Einfüllstutzen einer großen Motoryacht. Das kann dauern.
Ich kenne das Eigner-Paar. Immerhin habe ich 2 Jahre mit der Jan am gleichen Steg gelegen. Sie haben schon mit der Dame im Hafenkantor gesprochen, dass noch jemand tanken kommt und machen ihren Tank auch nicht voll.

Es ist schon 10 vor 5 als ich den Rüssel in den Einfüllstutzen der Fledermaus stecken kann. Es reicht aber immer noch für knapp 180 l. Diesel. Der ist hier etwas günstiger als im Compagniehaven. Dort habe ich 2,19 pro l. bezahlt. Hier kostet der Liter nur 2,08. Das sind aber immer noch über 370 Euro.
Jetzt wird es aber Zeit. Wir verlassen It Soal, motoren durch den Kanal und setzten beide Segel erst kurz vor der Ansteuerungstonne.





Doch leider ist zu wenig Wind. Alle Räder im großen Windpark stehen still. Also muss der Jockel für die nächste Stunde ran.
Dann fangen die Windräder an, sich langsam zu drehen. Wir stoppen den Diesel und in Schleichfahrt geht es Richtung Makkum. Der Himmel ist blau, die Sonne scheint, es ist richtig schön.
Mit dem letzten Windhauch treiben wir mehr als das wir segeln durch den Kanal Richtung Buitenhaven.
Hier in Makkum gibt es außer 2 Marinas noch einen Gemeentelike Jachthaven und jede Menge Werfthäfen. Außerdem hat Feadship Royal Dutch Shipyards dort 2 riesige Trockendockhallen stehen. Feadship fertig Yachten für die Megareichen. Darunter auch viele Scheichs. So gibt es natürlich auch einen eigenen Hubschrauber-Landeplatz.
Erst kurz vor dem Hafen bergen wir die Segel und machen am letzten Steg des Geemendehavens fest.
Hafengeld bezahlt man, wie inzwischen in vielen Häfen am Ijsselmeer, mit i-Marina. Stolze 31,50 € kostet eine Nacht im Hafen.

Ich zaubere noch einen Snack zum Anleger. Dann genießen wir das (noch) schöne Wetter. Ein perfekter Abschluss eines perfekten Segeltages.
Die Zeit verfliegt und bevor wir uns versehen ist es schon nach 22 Uhr. Christoph schlägt vor, nur ienen Bohneneintopf zu machen. Natürlich mit allem möglichen gepimpt. So sitzen wir zu später Stunde noch im Salon und löffeln einen sehr leckeren Eintopf.
Müde und zufrieden wollen wir in die Koje.
Donnerstag, 26.06.2025
Makkum – Hafentag

Als ich die Augen öffne, prasselt Regen aufs Deck. Und es soll den ganzen Vormittag regnen. So haben wir schon gestern beschlossen heute einen Hafentag einzulegen.
Wir schlafen etwas länger, frühstücken sehr ausgiebig und verbummeln so den Vormittag. Und auch den Nachmittag. So schaffen wir es erst kurz nach fünf Richtung Makkum zu laufen. Da die Fischbude schon um 6 Uhr schließt versuche ich noch Nieuwe Haringe zu ergattern. Mein niederländisch scheint aber sehr eingerostet zu sein. So bekomme ich anstatt zwei leckere Haringe im Brot einen kleingeschnipselten in der Plastikdose. Na ja der wird ja auch schmecken. Ich deponiere ihn noch auf dem Schiff und dann geht’s in die Stadt.
Wir machen einen schönen Spaziergang am Deich entlang, können schöne Fotos machen und landen am Ende im De Zwaan. Hier gibt es einige, sehr leckere Biersorten. So probiert Christoph das eine oder andere aus, während ich bei einem kühlen Glas Wein bleibe.







Es ist schon spät es wird wieder auf der Fledermaus sind. Wir machen uns noch Hähnchen in Paprika Sahnesoße mit Reis. Satt und zufrieden fallen wir in unsere Kojen.
Freitag, 27.06.2025
Makkum – Harlingen 9 7 sm / 5:30 h

Heute verlassen wir Makkum. Es geht raus auf die Waddenzee. Wir segeln nach Harlingen.
Doch um dorthin zu kommen müssen wir erst durch die Lorenzsluizen bei Kornwederzand. Und man merkt die Saison hat begonnen. Vor der kleinen Schleuse warten schon etliche Schiffe. Und die große Schleusenkammer wird nur von der braunen Flotte benutzt oder von Berufsschiffen.
Das Manövrieren der Fledermaus ist gar nicht so einfach. Während wir warten versuche ich das Schiff mit dem Heck zum Wind zu halten. Dabei stelle ich fest dass der Radeffekt das Heck schon sehr nach Backbord versetzt. Wesentlich schlimmer ist aber die Tatsache, dass der Bug mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit vertreibt. Das macht das Manövrieren in engen Boxengassen mit Seitenwind bestimmt nicht einfach. Hier braucht man viel Erfahrung wie sich die Fledermaus verhält.
Bei der ersten Schleusung kommen wir nicht mit. So habe ich Gelegenheit noch ein wenig zu üben.
Dann öffnen sich die Tore zum zweiten Mal und nachdem der letzte die Schleuse verlassen hat fahren wir als zweites Schiff in die Schleuse. Vor uns eine Einhandseglerin, die das wohl schon lange macht. Jedenfalls sieht das Schleusen-Manöver sehr professionell aus.
Wie von der Schleusenmeisterin gefordert passieren wir die Brücke zügig und machen am Wartesteg hinter der Brücke zum Segel-setzen fest. Schnell sind beide Segel gesetzt und ich löse die Vorleine. Ein kleiner Schub rückwärts und die Segel füllen sich mit einer leichten Brise.
Ein leichter Südwest schiebt uns Richtung Harlingen. Es sind nur etwas mehr als sieben Seemeilen von der Schleuse bis nach Harlingen. Bald schon stehen wir vor der Einfahrt und bergen beide Segel.
Um 15 Uhr stehen wir vor dem großen Fluttor. Da wir gut zwei Stunden nach Hochwasser angekommen sind, steht das Fluttor offen. (es ist normalerweise ab 1 Std. vor bis 1 Std. nach HW geschlossen, um die Stadt vor einer Überflutung zu schützen). Die Sasbrug über dem Fluttor wird jede halbe Stunde geöffnet. (×.55 und ×.25) perfekt! So geht die Ampel direkt auf rot-grün und die Brücke wird gedreht.
Nachdem der Brückenwärter sich versichert hat, dass wir in den Zuiderhaven wollen, öffnet er die letzte Brücke vor der Zufahrt zum Hafen. Hier liegen die schönen Plattbodenschiffe der braunen Flotte.

Inzwischen ist die Sonne herausgekommen und wir gleiten in Schleichfahrt an den wunderschönen Häusern vorbei bis zur Kirche. Dort gibt es ein paar Schwimmstege und tatsächlich ist direkt voraus eine Box grün. Zwar etwas groß für die Fledermaus, aber dafür haben wir die Sonne im Cockpit. Hier liegt man gut geschützt mitten in der Stadt.
Der Port of Harlingen ist ein Gezeitenhafen. Ein riesiges Fluttor (unter der Sasbrug) schützt die Innenstadt vor Überflutung und ist gewöhnlich zwischen 1 Std. vor und 1 Std. nach HW geschlossen. Ist jedoch Springtide, kann das Tor schon früher und länger geschlossen sein.
Sportschiffe fahren normalerweise in den Noorderhaven. Hier liegt man an Schwimmstegen und wenn dort kein Platz mehr frei ist, auf der anderen Seite an der großen Kade. Beim Anlegen an der Kade sollte man die Vor- und Achterleine sehr lang machen um den Tidenhub auszugleichen. Ansonsten hängt das Schiff bei NW evtl. an der Kade. Dort liegen auch sogenannte Fenderbretter. Diese kann man sich einfach nehmen und zwischen Wand und Fender hängen. So verhintert man, das die Bordwand doch an die Eisenträger kommt.
Wir fahren immer in den Zuiderhaven. Dort liegt im vorderen Bereich die braune Flotte. Große Plattbodenschiffe, die Gruppenausflüge zu den Inseln oder auch ins IJsselmeer unternehmen.
Im hinteren Bereich des Zuiderhavens, nahe an der Kirche, gibt es jedoch ein paar Schwimmstege und auch ein Sanitätsgebäude. Pincode bekommt man mit der E-Mail nach der Bezahlung seiner Hafengebühr bei I-Marina.
Leider sind die Duschen hier Out-of-order. So muss man zum Noorderhaven laufen, will man duschen.
Nun freue ich mich auf einen kalten Anleger. Das hier ist ein wunderschöner Platz, der zum Genießen einlädt. Und das machen wir auch.
Christoph möchte noch wissen, ob es hier vor Harlingen eine Möglichkeit gibt sich trockenfallen zu lassen. So machen wir auf dem Weg zum Supermarkt einen kleinen Umweg und schauen uns den Platz neben dem Strand an, der bei Niedrigwasser trocken fällt. Doch leider ist es kein harter Sand, sondern Mud. Hier würde man einfach einsinken und damit ist der Platz nicht zum Trockenfallen geeignet. Wir gehen über die Brücke an der Bahnlinie entlang zum Albert heijn. Dort kaufen wir für das Abendessen ein und ein paar Dinge, die wir noch brauchen.
Auf dem Weg zurück zum Schiff bewundern wir die schönen Plattbodenschiffe. Überall herrscht regsames Treiben und wir kommen mit dem einen oder anderen Skipper ins Gespräch.
Zurück auf der Fledermaus es ist Zeit fürs Abendessen. Heute gibt es Hähnchenfilet in Paprika Sahnesoße mit Reis. Sehr lecker. Auch Christoph ist begeistert. Und es bleibt sogar etwas für morgen über.
So geht ein weiterer Tag auf der Fledermaus zu Ende.




Samstag, 28.06.2025
Harlingen – Terschelling 24,0 sm / 5:12 h
In einem Tidenrevier ist man von Flut und Ebbe abhängig. So macht es keinen Sinn, bei Flut Richtung der Terschelling zu segeln. Man muss auf das ablaufende Wasser warten. So nimmt einen der Strom mit.
Da bist eine Stunde nach Hochwasser das Fluttor geschlossen bleibt können wir nicht vor 14 Uhr auslaufen. Und es sind nur 17 Seemeilen bis Terschelling. So nehmen wir die Öffnung um 14:25 Uhr und verlassen den Zuiderhaven.
Im riesigen Vorhafen machen wir nur mit Vorleine direkt unter der Rettungsstation fest. Nun setzen wir beide Segel im zweiten Reff.
Wir steuern auf rechte (grüne) Seite vom Fahrwasser. Dort verläuft neben den grünen Tonne ein mit gelben Spierentonnen markiertes Fahrwasser nur für Sportschiffe. Diesem folgen wir und müssen leider die Maschine mitlaufen lassen, bis das Fahrwasser nach Osten abknickt.
Jetzt können wir segeln. Etwas weiter folgen wir wieder den gelben Spierentonnen. Dann wendet sich das Fahrwasser wieder nach Westen und wir müssen ein paar Mal kreuzen. Das ist Dank des Dschunkenriggs sehr einfach gibt es doch nur zwei Großschoten und keine Luv oder Lee Schoten.
Wir segeln bis vor die Einfahrt vom Hafen und bergen vor dem Wind das Vorsegel. Das Großsegel auch vor dem Wind zu bergen scheitert leider. So starten wir den Motor und ich bringe die Fledermaus in den Wind.
Wir fahren an allen Plattbodenschiffen der braunen Flotte vorbei bis wir im Waddenhaven sind und biegen in die Gasse für Schiffe mit 12 m Länge ein.
Nun merke ich, wie schwer es, ist die Fledermaus zu manövrieren. Man muss sehr viel Gas geben, damit sie den Bug durch den Wind bekommt. Das traue ich mich nicht, da ich es von meiner Jan nicht gewöhnt bin und auch nur sehr ungern Vollgas gebe und nicht weiß, wie das Boot genau reagiert. Doch mit Hilfe anderer Segler und einer Hilfsleine bekomme ich das Schiff gedreht. Inzwischen hat Christoph das Ruder übernommen und direkt voraus liegt eine Bavaria 40. Perfekt, die nehmen wir! 5 Minuten später sind die Leinen fest und wir können uns unserem Anleger widmen.
Die Sonne scheint, ein leichter Wind geht und wir sind auf einer der schönsten Waddenzee-Inseln. Dazu sind wir noch Zeitmillioäre. Es kann eigentlich nicht besser sein.
Vor uns liegt Klaus mit seiner NISSI (ist immer beim Novembertörn dabei). Oft segelt er einhand, aber auch mit seiner Frau und ab und zu mit Detlef (Hänel). Ich finde durch Zufall gerade eine Mail von Detlef im Postfach und frage, ob er an Bord ist. Leider nicht, schreibt er zurück. Er ist Zuhause und schwitzt. Ja, die erste Hitzewelle mit Temperaturen weit über 30° zieht über Deutschland.










Sonntag, 29.06.2025
Terschelling – 1. Hafentag
Wir schlafen aus. Dann gibt es ein gutes Frühstück. Jetzt wird die Fledermaus aufgeklart und anschließend sind wir für alles bereit.
Während Christoph einen Gewaltmarsch über die Insel startet, lege ich mich ins Cockpit und tue….. nichts.
Am späten Nachmittag erreicht mich ein Anruf von Christoph. Wir wollen uns im Walvis auf ein Bier treffen. Google sagt mir allerdings, dass der Walvis bereits geschlossen hat, bevor ich dort eintreffe. Macht aber nix, wir treffen uns trotzdem dort, genießen die Natur und laufen dann zurück in den Ort. In einer kleinen Seitenstraße liegt ein altes, bruines Cafe. Wie früher mit Billardtisch, 100 Jahre Zigaretten- und Zigarrenrauch in den Möbeln und Wänden.
Wir bestellen uns je ein LE CHOUFFE. Schmeckt echt gut.
Zurück auf der Fledermaus gibt es Sahnehering mit Pellkartoffel. Immer wieder lecker.
Klaus kommt zu Besuch und es gibt viel zu erzählen. Gegen 2 Uhr sind meine Batterien empty und ich verhole mich in die Koje. 2 Min. später bin ich fest am Schlafen und bekomme nix mehr mit.
Montag, 30.06.2025
Terschelling – 2. Hafentag
Heute ist eine Radtour geplant. Da es gestern doch sehr „früh“ geworden ist, sind es schon wieder fast 14 Uhr bis wir startklar sind.
Klaus (von der NISSI) ist mit seiner Frau schon von seiner Radtour zurück und bietet uns an, seine Räder zu nehmen. Sind zwar keine E-Bikes, haben aber eine 7-Gang Verschnelling. Das ist ja super nett.
Wir radeln einmal (fast) über die gesamte Insel bis zum Kapitein Rob Monument. Jetzt noch über die Düne kraxeln und da ist sie, die Nordzee. Sie präsentiert sich heute einmal zahm.
Was haben wir doch für ein Glück, jetzt hier zu sein, mit genügend Zeit und ohne finanzielle oder sonstige Sorgen. Ich muss immer wieder daran denken, wie privilegiert wir doch sind.
Ich lege mich in den warmen Sand und schlummere tatsächlich weg. Powernapping ist angesagt. Danach fühle ich mich wieder fit genug für den Rückweg. Dieser führt uns an der Waddenzee-Küste entlang. Unterwegs entdecken wir ein Kunstwerk aus Holz und Stahl, das in die Waddenzee gebaut wurde. Ein Holzsteg verbindet das Kunstwerk mit dem Ufer.
Während Christoph es besichtigt, nehme ich die Gelegenheit wahr, mich ein wenig auszuruhen. Ach, hätte Klaus sich doch ein E-Bike geliehen. Doch so muss ich ohne die Unterstützung eines 400W-E-Motors auskommen. Schlaucht ganz schön.





Am 2. Kunstwerk, das aus sehr edlem Granit besteht, der über 100 Jahre auf dem Grund der Waddenzee gelegen hat, machen wir ebenfalls Pause. Jetzt ist der Jachthaven aber schon in Sichtweite. Ich mobilisiere meine letzten Kraftreserven und schaffe es tatsächlich bis in den Hafen.
Für den Besuch bei Klaus bin ich viel zu geschafft. So geht es für mich direkt ab in die Koje. Morgen wollen wir erst nach 12 Uhr die Leinen lösen. Also genug Zeit zum Ausschlafen, einem guten Frühstück und einer 2. Tasse Kaffee auf der NISSI.
Wir diskutieren noch lange über unsere weitere Route. Wir würden es morgen sogar nach Ameland schaffen. Doch die nächste Station, Schiermonikoog, ist aufgrund der Nipp-Tide nicht zu erreichen. Und wenn wir umdrehen würden, hätten wir viel Wind auf den Bug. Was ein mühsames Aufkreuzen bedeutet. Selbst wenn wir durchsegeln bis Lauwersoog bedeutet es, dass wir binnen viel motoren müssen. So entscheiden wir uns für Vlieland. Dann haben wir noch ein paar schöne Segeltage vor uns.
Ich sage Gute Nacht und krabble in meine Koje.
Dienstag, 01.07.2025
Terschelling – Vlieland 7,1 sm / 2:00 h
Heute verlassen wir Terschelling. Nachdem wir Klarheit haben, wann genau HW in West-Terschelling ist, können wir die Abfahrtszeit festlegen. Laut Vertrektijden Waddenzee soll man 1 Stunde vor HW West-Terschelling die Leinen lösen.
So machen wir das auch und nach 2 Std. unter Motor (heute ist mal Flaute) erreichen wir den Waddenhaven Vlieland.
Das Einparken klappt Dank wenig Wind sehr gut. Doch der zuerst angesteuerte Liegeplatz gefällt dem Skipper nicht. So verholen wir uns an den gegenüberliegenden Steg. Ist mir recht, so ist der Weg zu den Duschen noch etwas kürzer. Wie so oft nehmen freundliche Segler unsere Leinen an.
Wir richten noch die Fender und räumen ein wenig auf. Dann können wir auch schon einen weiteren kalten Anleger genießen.
Es ist heiß und ich brauche dringend eine Abkühlung. Also mache ich mich auf und suche den nächsten freien Wasserschlauch. Hose aus und den Wasserschlauch über den Kopf halten. Tut das gut.

So erfrischt mache ich mich auf die Suche nach Frank und Frederike mit ihrer Fritzi. Tatsächlich finde ich sie am gleichen Steg. Sie haben immer noch Motorproblemen. Heute war auch schon ein Techniker da, aber der ist kein Volvo Penta Spezialist und mit seinem Latein auch am Ende.
Eine Lösung ihrer Probleme scheint nicht in Sicht zu sein. Auf Vlieland gibt es keine Volvo Penta Vertretung und es fehlt auch ein Experte, der sich mit Dieselmotoren auskennt.
Die beiden überlegen in Begleitung eines anderen Schiffes entweder nach Harlingen oder Makkum zu segeln. Dort könnte Ihnen sehr wahrscheinlich geholfen werden. Doch erst einmal wollen sie abwarten, was der Volvo Penta Service sagt.
Abends kommen beide auf einen Sekt vorbei. Natürlich dreht sich das Gespräch im wesentlichen um das Motorproblem. Der verliert nach einer ½ Stunde an Leistung und geht bei Standgas einfach aus. Und danach erstmal nicht mehr an.
Frank hat schon einiges versucht. Alle Filter getauscht, Impeller getauscht, einen Bypass gebaut. Alles ohne Erfolg. Und die Maschine hat nur 200 Betriebstunden auf der Uhr. Ist also quasi neu.
Wie sich am nächsten Tag heraus stellt lag es am Diesel. Frank hat den teuren Ultimate Diesel getankt. Und obwohl in seiner Betriebsanleitung steht, dass er diesen Diesel tanken darf, ist das die Ursache seines Problems.
Mit neuem Diesel von der Tankstelle (kein Ultimate) läuft die Maschine ohne Probleme. So verschenkt er ein paar Kanister Diesel und tankt “normalen” Diesel nach.
Das Problem scheint damit behoben und wie ein Praxistest beweist (sie machen sich auf nach Borkum) ist alles wieder in Ordnung. So kommen sie nach einem langen Tag sicher und ohne Probleme auf Borkum an.
Mittwoch, 02.07.2025
Vlieland – Hafentag
Christoph ist kein Frühaufsteher. Was interessiert mich „der frühe Vogel fängt den Wurm“! So ist es schon wieder Mittag bis wir bereit sind, Vlieland zu erobern.
Gerne würde ich mir für den Weg ins Dorp ein E-Bike leihen. Doch Christoph überredet mich, es auf Schusters Rappen zu versuchen. Trotzdem die Sonne nicht vom Himmel knallt, komme ich auf den Weg zum Vlielander Kaasbunker ins Schwitzen. Die Regenschauer, die uns erwischt, bringt nicht wirklich eine Abkühlung.

Es ist schon kurz vor 16 Uhr, als wir den Kaasbunker erreichen. Das der Käse nicht günstig ist, erfahren wir schon beim Bestellen eines Probierbrettchens. Das besteht aus immerhin 7 Käsesorten und ist eigentlich nur für eine Person. Freundlicherweise wird jedes der winzigen Käsestücke noch einmal halbiert. So bekommt man für 9 Euro eine homöopathische Menge Käse.
Wir entscheiden uns für 4 Sorten und ich kaufe den Käse als Einstand auf die Fledermaus. Wir werden ihn bestimmt bei einem guten Rotwein genießen.
Auf dem Rückweg kaufen wir noch beim Poiesz ein paar Zutaten für die Spaghetti Bolo heute Abend ein. Und wir setzen uns auf die Terrasse vom Westcor Hotel.
Neben uns sitzen Bert + Elke, die, noch recht frisch, ein Segelboot in Monnickendam haben. Die beiden kommen aus Amsterdam und es entwickelt sich ein nettes Gespräch. Über Amsterdam, die Niederlande und den Unterschied zu deutschen Großstädten…. Halt über Gott und die Welt.
Wir bleiben viel länger als geplant. Und erst als uns zu kalt wird, verabschieden wir uns und laufen zurück nur Fledermaus.
Heute ist es uns im Cockpit zu frisch und so verkrümeln wir uns in den Salon der Fledermaus.
Die Bolognese ist schnell gemacht. Die Spaghetti noch schneller. Nun nur noch den Parmesan gerieben und schon sitzen wir am Tisch und genießen unser Abendessen.
Morgen geht es weiter nach Texel.
Donnerstag, 03.07.2025
Vlieland – Texel 36,4 sm / 7:15 h
Die Gezeiten meinen es gut mit uns. Um Strom mit zu haben, müssen wir erst 2 Std. vor HW Terschelling los. Das ist heute um 13 Uhr. Also alles ganz entspannt.
Wir verlassen Vlieland und setzen direkt vor der Hafeneinfahrt die Segel. Auch der Wind meint es gut mit uns. Kommt er doch aus Nord bis Nord-Ost. So müssen wir nur an der NE-Ecke von Vlieland kurz den Motor starten, damit wir zum Flachwasser genügend Abstand haben.
Dann schweigt der Diesel für die nächsten 30 sm.
Die Sandbank Richel lassen wir an Steuerbord. Dann folgen wir dem Fahrwasser Richtung Inschot und segeln über das Oude Vlie und am Scheurrak entlang bis in den Texelstrom. Hier müssen wir ein paar Mal kreuzen, bis wir den Kurs zur Ansteuerungstonne Oudeschild anlegen können.
Nach knapp 7 Std. und 35 sm bergen wir vor der Einfahrt nach Oudeschild die Segel. Während Christoph die Fender und Leinen vorbereitet, bringe ich die Fledermaus in langsamer Fahrt in den Hafen.
Der Waddenzeehaven ist erstaunlich leer. So habe wir keine Probleme, eine leere Doppelbox zu finden. Dank wenig Wind funktioniert das Anlegen ohne Probleme. 5 Min. später sind wir am E-Steg fest.
Jetzt noch Schiff aufklaren, Strom legen und vor allem, bezahlen. Das geschieht hier, wie inzwischen in vielen Häfen, mit I-Marina. Einmal kurz den QR-Code scannen und schon ist man ein mittelgroßes Vermögen los. Inzwischen kostet eine Nacht auf Vlieland mit 12,5 m fast 48 Euro.
Wir genießen die Nachmittagssonne, die ins Cockpit scheint, bei einem kalten Anleger. Natürlich darf ein Snack dazu nicht fehlen.
Freitag, 04.07.2025
Texel – 1. Hafentag
Wir lassen, wie jedes Mal, den Tag langsam angehen. So ist es schon fast Nachmittag bis wir bereit sind, die Insel zu erobern. Der Plan, nach Den Burg zu radeln, dort eine leckere „Cunningham“ *) roll mit einem leckeren Cappuccino zu genießen, wird durch die Mittagspause des Radverleihers zunichte gemacht. Hat er doch von 12 – 16 Uhr zu.
So laufen wir zu Fuß bis in den Ort bis zum Fischhändler. Unterwegs machen wir noch einen Stop bei CIV – Texel. Eigentlich eine Segelmacherei, aber sie haben auch einen Schiffszubehör- und Segelbekleidungs-Laden. Hier erstehe ich für günstige 37,01 € einen schönen Hoodie, allerdings ohne Känguru-Tasche.
Weiter geht es bis in den Ort. Beim Fischhändler gönnen wir uns einen Niuwe Haring.
Das Laufen ist für meinen rechten Fuß, wie immer, eine Tortur. So streike ich, weiter bis zum Supermarkt zu laufen. So macht sich Christoph alleine auf den Weg.
Als ich aufbreche, vermisse ich meinen Sonnenbrillen-Clip. Beim Fischhändler hat ihn keiner gefunden. So kann er nur im Segelladen sein. Dort finde ich ihn tatsächlich mit meinem Käppi, dass ich ebenfalls dort habe liegen lassen, wieder.
Während Christoph zum Supermarkt marschiert, kaufe ich noch Kabeljaufilet für heute Abend und laufe langsam zurück zum Schiff.
Während ich mich ums Abendessen kümmere, macht Christoph seinen, wie ich inzwischen sagen kann, super leckeren Kartoffelsalat (Rezept folgt!). Wir wollen morgen eine ausgedehnte Radtour unternehmen und irgendwo unterwegs eine kleine Picknick-Pause einlegen.
Das Kabeljaufilet mit Bratkartoffel und einem frischen Salat schmeckt köstlich und nachdem die Pantry wieder aufgeklart ist, krabbeln wir satt und zufrieden in die Koje.
*) „Cunningham“ roll heißt eigentlich Cinnamon roll (Zimtschnecke).
Samstag, 05.07.2025
Texel – 2. Hafentag
Heute beeilen wir uns und schaffen es tatsächlich vor 12 Uhr beim Fahrradverleih zu sein. Leider müssen E-Bikes bis 18 Uhr abgegeben werden. Man kann nicht, wie bei den normalen Rädern, den Schlüssel in einen Briefkasten werfen. Daher beschließen wir, die Räder für 2 Tage zu mieten. Zwar müssten wir am Sonntag schon gegen 12 Uhr ablegen, aber heute schon um 18 zurück im Hafen zu sein, ist keine wirkliche Alternative.
Wir entscheiden uns für die Deluxe-Version. Kostet 5 € mehr, dafür unterstützt einen der verbaute Boschmotor beim Strampeln etwasd mehr.
Nachdem ich die Mietgebühr bezahlt und 100 Euro Kaution hinterlegt habe, geht es endlich los.
Wir radeln auf direktem Weg nach Den Burg und machen natürlich Pause im Lieblings-Café von Christoph, dem Texelse Branding. Dort gibt es die besten Cinnamon rolls, die ich bisher gegessen habe.




Weiter geht es zum Shipwreck und Beachcombing Museum. Das hat sich in den letzten 12 Jahren sehr verändert. Nachdem neue Besitzer das Museum übernommen habe, wurde es sehr stark erweitert. Eine große neue Halle ist entstanden und auch ein Innenhof-Bereich. Dort verzehren wir den mitgebrachten Kartoffelsalat. Dazu gibt es kleine Frikadellen. Das Schild mit dem Hinweis, das mitgebrachte Getränke und Essen nur auf dem Parkplatz verzehrt werden dürfen, haben wir beide wirklich zu spät entdeckt.








Es gibt viel zu sehen und so bleiben wir bis das Museum schließt (17 Uhr). Dann geht es weiter bis an die Nordzee. Paal17 ist unser Ziel für heute. Sehr schön hier. Wir genießen mal wieder das Hier und Jetzt.
Doch auch der schönste Tag geht einmal zu Ende. Also schwingen wir uns auf unsere Drahtesel und zurück geht es über super schöne Radwege an Den Burg vorbei bis nach Oudeschild. Schon bald sind wir Dank E-Unterstützung wieder im Hafen.
So neigt sich ein weiterer Tag dem Ende entgegen.
Sonntag, 06.07.2025
Texel – 3. Hafentag
Der Plan war, heute Texel zu verlassen. 2 Dinge bewegen uns, die Zeit hier um 2 Tage zu verlängern. Zum einen haben wir noch den gesamten Nordteil der Insel nicht gesehen. Zum 2. wird die Brücke in Den Oever immer noch nicht bedient. Scheint ein größeres Problem zu sein.
Die Entscheidung ist schnell gefallen und so geben wir ein weiteres, kleines Vermögen für den Liegeplatz aus. Dagegen sind die 38 Euro, die die Verlängerung der Mietdauer unserer E-Bikes um einen weiteren Tag kostet, wirklich Peanuts.
Wir schaffen es sogar, vor 12 Uhr bereit zu sein. Brote sind geschmiert, Wasser ist aufgefüllt. Also starten wir in die nächste Radtour.
Diesmal geht es am Deich entlang. Ziel ist der Vuutoren, ganz im Norden der Im Norden der Insel.





Auf dem Weg dahin fängt es an zu regnen. Nein, eher zu fisseln. Habe ich da nicht vor knapp 200 m ein Schild gesehen, das auf ein Restaurant mit Sonnenterasse hingewiesen hat? Sonne könnten wir ja jetzt gebrauchen. Also drehen wir um uns sitzen 10 Min. später im Hotel & Bungalowpark Prins Hendrix.
Die Einrichtung ist stilvoll, die Bedienung sehr nett und das Beste, heute wird Live Musik geboten. Wir sind zwar gut 1 ½ Stunden zu früh, aber die können wir gut mit einem Bier und einen Wein überbrücken.
Heute spielt die Band Lui Paard. „Gar nicht so schlimm“ sagt Christoph.
(Lied einfügen)
Wir bleiben bis zum Ende. Nicht ganz günstig der Nachmittag. Bier, Wasser, Wein und eine große Portion Bitterballen (der holländische Snack schlechthin) schlagen immerhin mit über 64 € zu Buche.
Jetzt geht es weiter. Heute wollen wir unbedingt den Vuurtoren im Norden der Insel erreichen. Also auf die Drahtesel geschwungen und weiter geht es.
Neu für mich ist, dass ein Abschnitt des Radweges inzwischen gesperrt ist. Ein Tiny House steht neben dem Deich und gibt Auskunft über dieses Naturschutzgebiet.
Dann können wir den Leuchtturm schon sehen und kurz darauf stellen wir unsere Räder auf dem offiziellen Parkplatz ab. Die restlichen Meter geht es zu Fuß. Der Turm hat schon geschlossen. Krass ist, das man inzwischen online ein Ticket kaufen muss. Man muss ein Zeitpunkt auswählen und darf dann für 6 Euro p./P. eine Stunde den Leuchtturm besichtigen.
Wir laufen nur einmal um den Fuß des Turms herum. Schon beeindruckend. Während des 2. Weltkrieges war der Leuchtturm mit einigen Bunkeranlagen ein wichtiger Teil des Atlantikwalls. Und es verbindet sich eine recht blutige Geschichte mit dem Leuchtturm.
Hier ein kleiner geschichtlicher Abriss;
Der Leuchtturm von Texel spielte im Zweiten Weltkrieg eine wichtige Rolle als Teil des deutschen Atlantikwalls und wurde während des Aufstands georgischer Soldaten gegen die deutschen Besatzer stark beschädigt. Die Kämpfe auf Texel, auch bekannt als „Russenkrieg“, dauerten bis nach der deutschen Kapitulation an und führten zu erheblichen Zerstörungen.
Der Leuchtturm als Verteidigungsstellung:
- Im Zweiten Weltkrieg wurde der Leuchtturm von Texel als Teil des deutschen Atlantikwalls befestigt und diente als Verteidigungsstellung.
- Ein Bataillon georgischer Kriegsgefangener, die in deutschen Diensten standen, war am Leuchtturm stationiert.
Der Georgieraufstand:
- Im April 1945 kam es zum Aufstand der Georgier gegen die deutschen Besatzer, da sie sich von der Schmach des Dienstes in der deutschen Wehrmacht rehabilitieren wollten.
- Die Georgier schalteten die deutschen Soldaten aus und erklärten Texel für befreit.
- Die Deutschen reagierten mit Gegenangriffen, was zu einem Guerillakrieg auf der Insel führte.
- Der Leuchtturm wurde dabei stark beschädigt.
- Die Kämpfe dauerten bis zum 20. Mai an, auch nachdem Deutschland bereits bedingungslos kapituliert hatte.
- Der Aufstand wird als „Russenkrieg“ auf Texel bezeichnet und gilt als eine der letzten Schlachten des Zweiten Weltkriegs in Europa.
Nach dem Krieg:
- Nach dem Krieg wurde der beschädigte Leuchtturm nicht abgerissen, sondern ein neuer runder Turm um den alten herum gebaut.
- So entstand der historische „Innenturm“ des Leuchtturms.
- Die Einschusslöcher im alten Turm sind noch immer sichtbar.
- Der Leuchtturm ist heute ein Symbol für die Insel Texel und wird oft in Logos von Texeler Unternehmen verwendet.
Wir schwingen uns wieder auf unsere E-Bikes und es geht zurück Richtung Oudeschild. Einer der schönsten Radwege der Insel führt uns an dem Nationalpark Texel Dünen und dem Naturschutzgebiet „De Slufter“ vorbei. Auf einem schöneren Radweg bin ich noch nicht geradelt.
Dank den Deluxe-E-Bikes kommen wir flott voran und schon bald nähern wir uns Oudeschild und damit dem Ende unserer Radtour.
So geht ein weiterer schöner Tag zu Ende.
Montag, 07.07.2025
Texel – 4. Hafentag
Wir schaffen es einfach nicht, einmal früh aufzustehen und nicht lange zu trödeln. Auch heute ist es schon weit nach 12 Uhr bis wir uns auf die E-Bikes schwingen und wieder Richtung Den Burg radeln. Unsere 1. Station ist wieder das Café Texelse Branding. Es sind gerade keine Cinnamon rolls da. So entscheidet sich Christoph für etwas anderes. Ich warte und bekomme eine super frische Cinnamon roll. Mann, sind die schweinelecker.
Es ist schon fast 16 Uhr und Christoph möchte eigentlich noch nach De Koog und zum Paal 9. Einkaufen müssen wir aber auch noch. Und bis 18 Uhr müssen wir die Räder abgeben.
So fahre ich zum Albert heijn und kaufe ein, während Christoph nach De Koog und zum Paal 9 radelt.
Pünktlich um ¼ vor 6 bin ich zurück im Hafen, bringe noch schnell den Einkauf zum Schiff. Jetzt muss ich mich ein wenig sputen. Christoph ist schon beim Rad-Verleih und auch ich schaffe es just in time.
Morgen geht es zurück ins Ijsselmeer. Die Brücke bei Den Oever ist immer noch gesperrt und so werden wir über Kornwederzand segeln. Laut Vertrektijden sollte man 0-3 Stunden nach LW Oudeschild starten. Damit haben wir keinen Streß, ist LW doch morgen erst um 13:17 Uhr. Also auch für uns Zeit genug zum Ausschlafen.
So endet unsere Zeit in der Waddenzee und auf den ostfriesischen Inseln.

Den 2. Teil – wieder zurück im Ijsselmeer, könnt Ihr demnächst hier lesen:
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