Bevor uns der Winterblues so richtig erwischt, geht es, zumindest für einen Tag, wieder aufs Wasser.
Der Event, vom KSC Kaarst organisiert, findet dieses Jahr am 12. Januar 2025 statt. Wie immer starten wir in Ophoven bei Anneke, die das Sailcenter Limburg betreibt. Die Valken sind reserviert und die Außenborder montiert.
Wir wollen, wie jedes Jahr, nach Thorn zum Pannekoekenbakker. Dort ist für uns ein Tisch reserviert und wir freuen uns auf eine heiße Chokomelk met Slagroom und Rum. Und natürlich auf einen lekkeren Pannekoek. im Pannekoekenbakker gibt es unzählige Sorten. Da ist für jeden etwas dabei
Peter, der das Event organisiert, vermeldet am Vortag 14 Anmeldungen, Sonne, Temperaturen im Minus-Bereich und Sonne. Ob wir dieses Jahr nach Thorn segeln können, hängt von der Maas ab. Führt diese zuviel Wasser und fließt zu schnell, können wir nicht nach Thorn segeln. Wir werden sehen.
Sonntag, 12.01.2025
Ophoven – Ophoven 4,0 sm / 3:16h
Um 1/2 9 steht Peter mit seinem ID5 wie abgemacht vor der Tür. Schnell meine Tasche mit dem Segelanzug und der Rettungsweste in den Kofferraum geworfen und schon geht es nach Ophoven zum Sailcenter Limburg.
Die ersten Teilnehmer sind schon da. Und ein paar holländische Segler, die von der Party gestern übrig geblieben sind.
So können wir schon ins Haus und es ist sogar geheizt. Wir ziehen uns um. Natürlich im bewährtem Zwiebelprinzip. Überall werden dicke Pullover, lange Unterhosen und dicke Handschuhe heraus geholt. Auch die Thermoskanne mit dem heißen Tee (wahlweise mit oder ohne Rum) haben alle dabei.
Anneke verspätet sich ein wenig. Als wir gerade runter zu den Booten gehen wollen, kommt sie um die Ecke.
Leider führt die Maas heute zuviel Wasser. Anneke empfiehlt uns, heute auf den Ausflug auf die Maas zu verzichten und hier in der Nähe zu bleiben.
Wir laufen zu den Booten. Naja, nur laufen geht nicht. Die Maas führt wieder so viel Wasser, das der Steg teilweise überflutet ist. So setzen wir mit dem gelben Trettboot über. Die Leinenführung ist gewöhnungsbedürftig und ich sehe auch kein Schild

Aber wir kommen alle mehr oder weniger trockenen Fußes auf den Steg. Jetzt schließen wir den externen Tank an den Außenborder an. Bei uns klappt das Starten dank eines funktionierenden Shoke sehr gut, Tom hat nicht so viel Glück. Ihm fehlt der Shoke. Aber Anneke weiß Rat. Schnell ist die Haube vom AB ab und so kann sie den Shoke bedienen. 2 x ziehen und auch der Außenborder rattert fröhlich vor sich hin.
Wir entfernen noch die Baumpersenning und schlagen die alle Fallen an. 5 Min. später ertönt zum 1. Mal dieses Jahr das Kommando „Leinen los“. Ach, fühlt sich das gut an.
Es wird aber noch besser. Kaum vom Steg weg kommt das Kommando „Groß setzen“. Das klappt dank wenig Wind sehr gut und kurz darauf können wir das Vorsegel ausrollen. „Motor aus“ und schon sind wir im Segel-Modus.
Ach ist das schön!
Der Wind schwankt zwischen 0 und 1 Bft. So ist unsere Geschwindigkeit auch oft unter 1 kn. Aber das ist uns egal. Wir treiben zwar mehr als wir segeln, aber es ist einfach herrlich. Das Wasser gluckert ganz leise am Rumpf entlang und wir sind glücklich. Es ist zwar kalt, aber es regnet nicht. Und es liegt auch nur ein wenig Schnee im Boot. Eisberge sind weit und breit keine zu sehen.
Wir haben das ganze Gewässer für uns. Selbst die sonst oft anzutreffenden Angler mit ihren Angelbooten sind heute nicht auf dem Wasser.
Nach gut 2 Stunden und 2 Flauten, in denen wir rückwärts gesegelt sind, wenden wir den Bug wieder Richtung Sailcenter.
Während die 2. Valk aufgibt, die Segel birgt und unter Motor zurück tuckert, segeln wir langsam zurück. Dann kommt doch noch etwas Wind auf und das leise Plätschern verändert sich zu ein Gurgeln.
Das ist doch mal wirklich ein schöner Abschluss.
Als die ersten Regentropfen fallen, sind wir schon im Hafen, haben die Segel geborgen und müssen nur noch die Segelpersenning über das Groß legen. Die Fallen habe ich schon wieder ordnungsgemäß am Stag vertüdelt.
Wir verwandeln uns wieder von Segler in normale Menschen. Jetzt geht es doch noch nach Thorn zum Pannekoeken-Essen. Peter konnte die Reservierung um 2 Stunden verschieben.
Die Chokomelk und auch die Pannekoeken schmecken wieder super gut und nach dem obligatorischem Foto an der Kirche sind wir wieder unterwegs nach Hause.
Eine 1/2 Stunde später bin ich wieder Daheim. Zufrieden und glücklich. Ich hoffe die Glückshormone halten an, bis die Saison los geht. Das ist schon im April. Dann werde ich mit ein paar Segelkameraden/innen auf der Catharina van Mijdrecht anheuern und am Pieperrace 2025 teilnehmen.
Hier noch ein paar Eindrücke vom Wintersegeln:











Oh wie schön beschrieben. Das hat garantiert Spaß gemacht