2022 – Saisonende in der Ostsee

mit Bernd nach Bornholm

Greifswald-Wiek – Stralsund – Neuendorf (Hiddensee) – Glowe (Rügen) – Rønne (Bornholm,DK) – Ystad (S) – Gislövsläge (S) – Klintholm (Moen,DK) – Gedser (Falster,DK) – Warnemünde – Burgstaaken (Fehmarn)

Dieses Jahr endet die Saison vor dem „Goldenen Oktober“ von dem ja viele Segler berichten, es ist die schönste Zeit zum Segeln. Bereits Ende September soll die Jan wieder auf Fehmarn ins Winterlager bei Weilandt.

Doch bevor die Jan aus dem Wasser kommt und für knapp 6 Monate in den Winterschlaf versinkt, möchte ich noch ein paar Tage segeln. So kommt Bernd für 2 Wochen an Bord. Das wir es sogar noch bis Bornholm und Schweden schaffen, hätte ich nicht gedacht. Doch lest selbst.

Der Törn

Samstag, 17.09.2022
Tag 1 – Greifwald-Wieck – Stralsund – 26sm

Eigentlich wollte ich die letzten beiden Nächte vor Anker im Strelasund verbringen. Doch ein kleines Tiefdruckgebiet bringt viel Wind mit. Und auf Ankerwache alleine habe ich keine Lust. Also mache ich 2 Hafentage, schaue mir noch etwas Greifswald an, laufe zum örtlichen Supermarkt und kaufe noch ein paar fehlende Sachen. Die sind nicht Überlebens wichtig, aber gut wenn man sie hat.

Doch heute geht es los. Um 15.30 kommt Bernd in Stralsund an. Ich löse die Leinen um kurz vor 9 Uhr. So werde ich die Öffnung der Ziegelgrabenbrücke um 15.20 auf jeden Fall erwischen.

Es ist bestes Segelwetter und ein schöner West bringt mich bis zum Strelasund. Am Anfang des Strelasunds kreuze ich noch. Dann wird es immer enger und auch die Zeit verrinnt. So berge ich die Segel und motore den Rest bis zur Ziegelgrabenbrücke.

Jetzt bin ich natürlich zu früh und würde gerne vor der Brücke in Luv anlegen. Aber es gibt nur die großen Dalben in Lee, die eigentlich für die Berufsschifffahrt gedacht sind. Egal, hier liegen oft Sportboote und warten auf die nächste Öffnung. Ich lasse mich an einen Dalben vorbeitreiben und mache mit einer Heckleine fest. Und wie ich vermutet habe, nimmt die Tiefe zum Ufer hin schnell ab. Nur noch 2,5m meldet mein Echolot. Jetzt plätschern zwar die Wellen gegen das Heck der Jan, aber für die Stunde bis zur Öffnung ist das auszuhalten.

Um 15.15 Uhr starte ich den Diesel und löse die Achterleine. Vorher habe ich schon alles für das Anlegen im Cityhafen vorbereitet. Ich muss nur noch die Fender vom Deck treten. Alle Leinen liegen bereit. Für den Bug habe ich mir meine gelbe Manöverleine vorbereitet. Da kann doch nichts mehr schief gehen.

Beim Ablegen wundert sich der Nachbarskipper und fragt, warum ich denn jetzt schon ablege. Die Brücke würde doch erst um 16 Uhr öffnen. Nein, die Brücke geht schon um 15.20 Uhr auf. Da kommt bei ihm ein wenig Hektik auf, aber er schafft es auch noch abzulegen bevor die Brücke sich hebt. Was sie pünktlich um 15:20, wie angekündigt, macht.

Ich fahre zügig durch die Brücke und nehme Kurs auf den Cityhafen. Am Ende von Steg 8 steht schon Bernd und winkt. Das Anlegemanöver klappt dank gründlicher Vorbereitung sehr gut und so kann Bernd nach ein paar Minuten an Bord kommen.

Nach dem 1. Hallo gibt es den verdienten Anleger und ein Fischbrötchen für den Skipper. Nachdem sich Bernd häuslich eingerichtet hat, gehen wir zum Edeka und kaufen noch die fehlenden Zutaten für die nächsten Mahlzeiten ein. Bernd ist so lieb und bringt den Einkauf zur Jan, während ich mich am Marktplatz hinsetze und das 2. Bier gönne.

Wir bleiben direkt in dem Lokal und genießen ein leckeres Fischgericht. Das Restaurant Goldener Löwe ist auf jeden Fall zu empfehlen.

Ich bin ziemlich platt. Einhandsegeln ist wirklich anstrengend. Und ich bin auch nicht mehr der Jüngste. So gibt es noch einen Absacker und ich verhole mich in die Koje.

Sonntag, 18.09.2022
Tag 2 – Stralsund – Neuendorf – 14sm

Wir wollen nach Hiddensee. Wind- und Wettervorhersage versprechen einen schönen Segeltag. Mitte des Jahres sind wir bei ebenfalls perfekten Bedingungen diese Strecke bereits einmal gesegelt. Heute ist der Wind etwas schwächer, aber wie damals geht es hoch am Wind Richtung Hiddensee. Als vor uns eine dunkle Regenwolke auftaucht, ändern wir kurzentschlossen unser Tagesziel und biegen nach Neuendorf ab. So bekommen wir nur ein paar wenige Regentropfen ab bevor wir einen kalten Anleger genießen können.

Montag, 19.09.2022
Tag 3 – Neuendorf – Glowe- 29sm

Mit einem Reff im Groß und auch einem gerefften Vorsegel geht es Richtung Kap Arkona. Der Wind lässt auf dem Weg zu unserem Tagesziel nach. So reffen wir zumindest das Vorsegel aus.

Der Anker fällt im Tromper Wiek. Der Ankerplatz ist gut gegen Wind aus NW geschützt. Doch alle 5 Min. wackelt es heftig. Als Ursache habe ich die Frachter in Verdacht, die nördlich der Bucht durch das Verkehrstrennungsgebiet fahren. Wir schauen uns an. Das wollen wir nicht die ganze Nacht durch haben. Also trinken wir unseren Kaffee aus und gehen Anker auf. Eine 1 1/2 Stunde später sind wir fest in Glowe und bekommen einen sehr schönen Liegeplatz mit einem Steg an der Seite. So ist das Ein- und Aussteigen mal wieder altersgerecht. Sehr gut finde ich, das an den Dalben die Länge und Breite der Boxen steht. So weiß man direkt, ob es passt.

Dienstag, 20.09.2022
Tag 4 – Glowe- Hafentag

Schon vorgestern habe ich mir beim in-die-Koje-krabbeln eine Zerrung zugezogen und konnte die 1/2 Nacht nicht schlafen. Auch über Tag ging es mir nicht besonders gut. Und die letzte Nacht war echt schlimm. In Gedanken sehe ich mich schon auf dem Weg nach Hause und überlegen, wie ich die Jan bis nach Fehmarn bekomme.

Jedenfalls kann ich so nicht segeln. Also suche ich mir über Google Maps einen Orthopäden. Ich finde die Gemeinschaftspraxis Dr. med. Hunfeld in Bergen auf Rügen und fahre mit dem Bus nach Bergen. An der Bushaltestelle freue ich mich noch. Laut Preisliste soll eine Tageskarte nur 3.20 Euro kosten. Diese Information muss aber schon sehr alt sein. Der Busfahrer kassiert 13.00 Euro.

Frau Doktor opfert sogar ihre Mittagspause um mir zu helfen. Ich bekomme eine Spritze und ein gutes Schmerzmittel. Es geht mir auch schon etwas besser und in der nächsten Nacht kann ich endlich wieder durchschlafen.

Mittwoch, 21.09.2022
Tag 5 – Glowe (Rügen)
Rønne (Bornholm,DK) – 57 sm

Wir wollen heute nur nach Lohme. Das sind nur 5 sm. Also haben wir viel Zeit und verholen die Jan erst einmal zur Tankstelle. Für 182 Euro bekommen wir knapp 84 l. Diesel.

Direkt nach dem Verlassen des Hafens setzen wir die Segel. Aufgrund des schwachen Windes heute einmal ohne Reffs. Bei blauem Himmel und wenigen Schönwetter-Wolken geht es Richtung Lohme. Eine Stunde später stehen wir schon vor der Einfahrt. Bernd möchte sich noch die Steilküste anschauen. Also segeln wir an Lohme vorbei bis zum Kaiserstuhl.

Irgendwann sage ich zu Bernd, wir könnten doch einfach weiter in die Nacht hinein segeln. Morgen früh wären wir dann in Rønne auf Bornholm. Gekocht haben wir schon und es ist kein Starkwind zu erwarten. Wir schauen uns an und überlegen nur kurz. So passe ich den Kurs an und ändere in SafeTRX unser Ziel. Und, ganz wichtig, die Ankunftszeit. Das schaffe ich Gottseidank noch bevor wir keinen Mobilfunkempfang mehr haben.

Auf ins nächste Abenteuer. Wir erleben einen fantastischen Sonnenuntergang auf dem Wasser. Doch dann schläft leider der Wind komplett ein und wir müssen den Diesel starten. Bernd übernimmt die erste Wache von 8-10 Uhr. Ich lege mich in den Salon und das monotone Brummeln des Motors lässt mich schnell einschlafen.

Um 10 Uhr weckt mich Bernd und ich übernehme die nächste Wache. Mit gesetztem Großsegel dieseln wir durch die Nacht. Der große Windpark liegt bereits hinter uns und so ist meine Wache recht ereignislos.

Ich lasse Bernd eine Stunde länger schlafen. Um kurz nach 1 Uhr kommt wieder ein leichter Wind auf und wir setzen das Vorsegel. Endlich können wir den Diesel wieder ausschalten und gleiten, begleitet von einem leichten Plätschern, durch die dunkle Nacht. Leider ist kein Vollmond. So beleuchten nur die Sterne unseren Weg.

Gegen 1/2 4 stehen wir vor dem Industrie- und Fährhafen von Rønne. All hands on deck. Wir bergen die Segel und tasten uns langsam vor bis in den Lystbädehavn von Rønne. Sehr spannend so eine Ansteuerung in der tiefen Nacht. Gottseidank ist inzwischen der Wind komplett weg. Das macht das Anlegen sehr entspannt. Wir finden eine grün gekennzeichnete Box (mehr durch Zufall) und um 4:25 Uhr schalte ich den Diesel aus. Fest in Rönne. Wir gönnen uns noch einen Anleger und verholen uns dann in die Kojen.

Donnerstag, 22.09.2022
Tag 6 – Rønne (Bornholm,DK)
– Hafentag

So machen es auch die großen Kreuzfahrschiffe. Nachmittags ablegen, durch die Nacht fahren und am nächsten Tag in einem neuen Hafen liegen. Finde ich genial. Dadurch, das wir durch die Nacht gesegelt (und motort) sind, können wir uns heute Rønne anschauen. Die Nacht war zwar etwas kurz, aber der Sonnenschein lockt uns aus unseren Kojen.

Der Hafen liegt direkt neben der Altstadt und so ist es nur ein kurzer Fußweg. Wir verwandeln uns in ganz normale Touristen und ziehen auf Motivsuche los. Davon finden wir in Rønne reichlich.

Freitag, 23.09.2022
Tag 7 – Rønne (Bornholm,DK) – Ystad (S) – 38 sm

Uns zieht es weiter. Heute ist Ystad, die Heimat der Wallander-Krimis, unser Ziel. Die Windvorhersage ist günstig und so können wir direkt nach dem Verlassen des Hafens Vollzeug setzen. Einer schöner SW4 bringt uns in knapp 7 Std. nach Ystad.

Die Sailors Home, ein Segelschiff mit einem sehr schön folierten(?) Rumpf kommt nach uns in den Hafen. Ich hatte schon seit einiger Zeit ihr AIS-Signal verfolgt. Wir helfen der Familie aus Estland beim Anlegen. Sie scheinen auf dem Weg ins Mittelmeer zu sein. Ende Oktober ist das Schiff im Englischen Kanal auf dem Weg von Zeebrugge nach Westen. Ich wünsche eine gute Reise.

die Sailors Home in Ystad

Samstag, 24.09.2022
Tag 8 – Ystad (S) – Hafentag

Heute wandern wir auf den Spuren von Wallander durch Ystad. Damit opfern wir den 1. von 2 Reservetagen, die wir eingeplant haben. Ystad ist sehr schön und auf jeden Fall ein Besuch wert. Beim nächsten Mal werden wir sicher eine der vielen Wallander-Fúhrungen buchen. Das lohnt sich bestimmt.

Sonntag, 25.09.2022
Tag 9 – Ystad (S) – Gislövs läge (S) – 26 sm

Der Wind hat nachgelassen, kommt aber immer noch aus SW. Für Klintholm nicht so schön. So segeln wir nur bis Gislövs läge, einem kleinen Ort vor Trelleborg. In Trelleborg gibt es keinen Yachthafen. So muss man Gislövs läge anlaufen. Wieder haben wir Glück mit dem Wind und können ohne Reff ab der Hafenausfahrt bis zum Tagesziel segeln.

Der Hafen von Gislösläge gefällt mir gut. Wir haben einen schönen Liegeplatz längsseits am Kai mit dem Bug im Wind. Perfekt. Ich nutze die Gelegenheit und benutze die sehr gute Waschmaschine nebst Trockner, die in der Nachsaison scheinbar nichts mehr kostet. Auch für die Duschen braucht man die Bezahlkarte nicht.

Montag, 26.09.2022
Tag 10 – Gislövs läge (S) – Klintholm (Moen,DK) – 54 sm

Der Wind hat ordentlich aufgefrischt und kommt… natürlich… immer noch aus SW. Mit 2 stark gerefften Segeln versuchen wir es. Doch nach 4 Stunden, in denen wir zwar mehr als 24 sm geschafft haben, aber nur knapp 10 sm unserem Ziel näher gekommen sind, geben wir auf. Also Vorsegel weg gerollt und den Diesel gestartet. Eine furchtbare Bolzerei gegen den Wind beginnt. Immer wieder schiebt sich die Jan über die Welle und kracht ins nächste Wellental. Die Schläge erschüttern das Rigg. Dann sind wir ums SO-Kap von Moen herum und die Jan kracht nicht mehr so oft in die nun von der Seite kommenden Wellen.

Das Großsegel haben wir noch vor dem Kap geborgen. So motoren wir auch die letzten Seemeilen bis zum Hafen. Mit Sorge beobachte ich die weiße Gicht an der Küste. Ein Motorausfall wäre nun fatal. Aber der Volvo hämmert und schiebt die Jan nun mit mehr als 6 kn Richtung Klintholm.

Wir erreichen den Hafen beim letzten Büchsenlicht. Mit Vollgas geht es durch die schmale Einfahrt. Dann scharf rechts und scharf links und wir sind drin.

In der Boxengasse am C-Steg liegen schon 2 Schiffe längsseits. Die Crew ist so nett und verholt ihr Schiff, so das ich etwas mehr Platz habe. Bernd hat die Fender vorbereitet und schafft es, obwohl total fertig, nach vorne zu gehen und die Vorleine zu werfen. 4 Helfer stehen am Steg und nehmen unsere Leinen an. 2 Min. später liegen wir längsseits am Steg, den Bug zum Wind und die Anspannung fällt von mir ab. Geschafft!

Später erfahren wir von den Nachbarn das es vor eine Stunde im Hafen mit 8 Bft. gepustet hat. An ein Anlegen war nicht zu denken. Sie haben sich dann erst einmal an einen Dalben gehängt und abgewartet.

Dienstag, 27.09.2022
Tag 10 – Klintholm (Moen,DK) – Hafentag

Heute verbrauchen wir den 2. Reservetag und machen….nix. Einfach wieder Energie tanken. Muss nach dem letzten Tag unbedingt sein. Wir wünschen den auslaufenden Crews, die schwerwettermäißg eingepackt sind, viel Glück und verziehen uns in den Salon.

Mittwoch, 28.09.2022
Tag 11 – Klintholm (Moen,DK) – Gedser (Falster,DK) – 39 sm

Das Sturmtief ist durch und heute präsentiert sich das Meer wieder von seiner besten Seite. Die Sonne scheint vom wolkenlosen Himmel und wir müssen die ersten 7 sm sogar motoren, bevor ein SSW mit 3 Bft. erwacht und uns nach Gedser bringt,

Gedser habe ich nicht in bester Erinnerung. Beim letzten Besuch habe ich es geschafft, mit der Edelstahl-Scheuerleiste am BB-Dalben hängen zu bleiben. Jetzt fehlt der Jan an der BB-Seite ein 4 m langes Stück. Das wird hoffentlich die Weilandt-Werft im Winterlager ersetzen können.

Dieses Mal klappt das Einparken in der Box ohne Schäden. Allerdings brauche ich 4 Anläufe bis es passt. Wie inzwischen in fast allen Häfen bezahlen wir die Hafengebühr bei einem Automaten und bekommen gegen Pfand (40 DKK) eine Zugangskarte für die Duschen & Toiletten. In Gedser ist der Strom noch kostenlos. Witzigerweise hängt am Stromkasten ein Hinweis: Erst Hafengebühr zahlen, dann Strom einstecken.

Donnerstag, 28.09.2022
Tag 12 – Gedser (Falster,DK) – Warnemünde – 26 sm

Über Gedser liegen dicke Regenwolken. Immer wieder öffnen sich die Schleusen und es regnet. Wir wollen trotzdem los. Sieht doch das Wetter Richtung Warnemünde besser aus.

Beim Einschalten der Navigation zickt mal wieder der Ruderlager-Sensor. Ich habe immer noch nicht heraus gefunden woran es liegt, das er immer wieder mal ausfällt. Wir versuchen 1 Stunde vergebens, ihn wieder zum Leben zu erwecken. Dann geben wir auf. Fahren wir halt ohne Autopilot. Geht auch.

5 Min. später sind wir unterwegs. Im doch engen Fahrwasser bis zum Fährhafen möchte ich die Segel nicht setzen. Vor uns dreht noch eine Fähre, doch bis wir da sind ist sie schon auf dem Weg nach Warnemünde. Wir werden ihr noch öfters begegnen 😉

Vor dem Hafen wird das Fahrwasser breiter und wir können es auch LUV-seitig verlassen. So gehen wir in den Wind und setzen das Groß und die Genua. Diese rollen wir nicht ganz aus. Wie immer reicht es mir, wenn wir 5 kn machen. Schneller müssen wir nicht sein. So ist es ein super angenehmes Segeln. Der Wind kommt aus West mit 3-4 Bft. Perfekt.

Im Prinzip kreuzen wir zu unserem Endziel, Burgstaaken. Nur das wir die Kreuz nach 26 sm in Warnemünde unterbrechen.

Bald lassen wir die Regenwolken hinter uns und es wird einer der schönsten Segeltage des Törns. Der Wind passt perfekt. Wir können unser Tageziel Warnemünde gut anlegen. Das wir nicht ganz außerhalb des Verkehrstrennungsgebiet bleiben, ignorieren wir einfach. Den dicken Pötte können wir gut ausweichen und so erreichen wir schon um kurz nach 15 Uhr Warnemünde.

Wir fahren in den Alten Strom und suchen dort nach einem guten Liegeplatz. Und finden einen im Warnemünder Segelclub e.V. Dort dürfen wir für 20 € eine Nacht bleiben. Zwischen 18.00 und 18.30 Uhr kommt der Hafenmeister vom Segelclub zum Kassieren vorbei. Wenn man dann nicht am Boot ist, kann man sein Liegeplatzgeld auch in einen Umschlag stecken und in den Briefkasten des Clubs werfen. Duschen und Strom sind inkl. Allerdings befinden sich die Duschen außerhalb des Geländes in 2 Container.

Ich besorge 2 leckere Matjes im Brot von der Fischbude nebenan. So genießen wir bei Sonnenschein einen leckeren Anleger.

Dann laufen wir noch durch Warnemünde auf der Suche nach einer DHL-Station. Ich muss heute noch eine Reklamation zurück senden (die Rücksende-Frist läuft ab). Wir machen noch Sightseeing und laufen bis zur STB-Mole.

Natürlich sind die Fischbuden (fast) alle auf dem Weg zurück zum Schiff zu. Wir sparen es uns, beim Kutter-Udo noch einen Fisch zu kaufen und so gibt es an Bord der Jan heute einmal einfache Küche.

Freitag, 30.09.2022
Tag 13 – Warnemünde – Burgstaaken (Fehmarn) – 37 sm

Nun ist er schon da, der letzte Segeltag! Wir werden heute allerdings noch einmal so richtig verwöhnt. Bei strahlend-blauem Himmel und einem perfekten Wind aus SW geht es mit Vollzeug Richtung Fehmarn.

Es wird ein perfekter Segeltag. Dann stehen wir auch schon vor der Einfahrt und bergen zum letzten Mal die Segel. 20 Min. später liegen wir an der Tanke und es verschwinden noch einmal knapp 57 l. im Dieseltank der Jan. Der Hafenmeister ist auch schon da und wir bekommen einen Platz ganz hinten in der Ecke. Ich laufe kurz hin. Scheint knapp zu passen. Der Hafenmeister hat auf jeden Fall ein gutes Auge. Vor und hinter der Jan haben wir nur noch ein paar Zentimeter Platz. Doch es passt.

Heute machen wir nichts mehr. Laufen nur noch einmal bis zum Wasser und gehen auf dem Rückweg am Fischimbiss Zur alten Räucherei. Der Backfisch mit Kartoffelsalat und auch der Kibbeling mit Pommes Frites ist auf jeden Fall zu empfehlen. Dazu gibt es ein kaltes Flens aus der Plopp-Flasche. Gut!

Samstag, 01.10.2022
Tag 14 – Burgstaaken (Fehmarn) – Hafentag

Gestern endete die Segelsaison der Jan. Heute beginnen wir damit, die Jan für das Winterlager fertig zu machen. Der Krantermin ist zwar erst für nächsten Mittwoch geplant, aber morgen fährt Bernd bereits nach Hause (dafür kommt mein Schatz). So ist er mir bei den anstehenden Arbeiten (Windgenerator abmontieren, Segel abschlagen, ect.) noch eine große Hilfe.

Schnell vergeht die Zeit und dann ist Mona auch schon da. Ziemlich fertig nach über 7 Std. Fahrt. Wir können noch in Ruhe einen Anleger trinken und dann ist es auch schon Zeit fürs Abendessen. Zum Abschluss des Törns habe ich einen Tisch im Zum goldenen Anker reserviert. Die Knoblauchsuppe mit Garnelenspieß und auch der Fischteller sind wieder super lecker. Auch Bernd ist mit seiner klaren Fischsuppe und dem Labskaus sehr zufrieden.

So endet der letzte Tag des Törns bei einem sehr guten Essen. So muss es sein.

Am nächsten Tag bringe ich Bernd zum Bus. Seit kurzem (Aug. 2022) fährt ja kein Zug mehr auf die schöne Insel. Die Bahn hat die neue Buslinie X85 mit Doppeldecker-Bussen eingerichtet. Und das soll lange so bleiben. Erst 2029 oder 2030, nach Fertigstellung der FBQ-Schienenanbindung werden wohl wieder Züge auf die Sonneninsel Fehmarn fahren.

Krantermin bei Weilandt habe ich zwar erst am Mittwoch, aber schon am Montag kommt ein Mitarbeiter von Weilandt und fragt, ob er mich heute schon kranen könnte. Da wir unser Apartment aber erst am nächsten Tag beziehen können, vertröste ich ihn auf Dienstag.

So endet die Saison für uns und die Jan bereits am Dienstag.

Am Ende eines Törns gibt es, wie so oft, noch ein paar Zahlen. In den 14 Tagen haben wir 345 sm zurück gelegt. Davon 232 sm (67%) unter Segel, den Rest von 113 sm unter Maschine. Wir waren 83:29h unterwegs. Das macht eine Ø Geschwindigkeit von 4,1 kn.

Ein Kommentar

  1. Ein schöner Törnbericht. Jede sm bin ich in Gedanken an eigene Erinnerungen mitgefahren. Auf Bornholm lohnen sich 2-3 Tage Pause, um mit dem Rad die Insel zu erkunden. Die Fischbrötchen in Warnemünde sind super lecker.
    Bin gespannt, auf 2023

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